Aufmerksamkeit und Anerkennung in der bildenden Kunst: Zu Reproduktionen, (Re-)Mediatisierungen und Reenactments in der contemporary art

Ai WeiWei Form eines reenactement 2007/2013. http://www.art-it.asia/u/ursmeile/Oeg027KTUlYVdkmjNaqF/, Galerie Urs Meile, Fairytale 2007 (Documenta 12) ; sowie http://www.srf.ch/kultur/kunst/art-basel-bleibt-das-kunst-highlight-des-jahres, srf 12.6.2013, Art Basel 2013, Art Unlimited.
Bestimmte Kunstwerke erregen mehr Aufmerksamkeit als andere, haben ein schwer zu beschreibendes gewisses etwas, das weitverbreitete Anerkennung in der Rezeption erfährt, wogegen andere Kunstwerke zu grossen Kontroversen in der Interpretation und Akzeptanz führen. Das Projekt, das dem Modul Visuelle Semantik und visuelle Beobachtung angegliedert ist, befasst sich mit der Bedeutung der Kunstkommunikationen im Medium der Visualität für eine erfolgreiche Aufmerksamkeitsgenerierung und Anerkennungszuschreibung in der bildenden zeitgenössischen Kunst. Das Kunstwerk selbst muss Aufmerksamkeit erregen, um wahrgenommen zu werden und für mögliche Anerkennungszuschreibungen bereit zu stehen.

Zentrale These des Projektes ist, dass die Anerkennung nicht nur über verbale, sondern auch über visuelle Kommunikationsmodi vollzogen wird. Gerade in der globalen zeitgenössischen Kunst spielen die neuen Medien nicht nur in der Produktion der Kunstwerke selbst, sondern auch in Bezug auf Anerkennungszuschreibungen zwischen den verschiedenen Akteuren des globalen Kunstsystems eine zentrale Rolle. Formen der Reproduktionen, Remediatisierungen und Reenactments sind dabei mögliche kommunikative Anschlüsse im Medium der Visualität, die jedoch nicht nur die Akkreditierung über das Kunstwerk, sondern auch über die Künstlerperson vollziehen. Formen der Wiederholung über massenmediale Bilder, aber auch über Kunstwerke, die andere Kunstwerke oder Werkaspekte wieder aufgreifen und neu sichtbar machen, ermöglichen zentrale Beobachtungsmodi für die verschiedenen Akteure. Über solche pluralen und diversen Formen der Kunstkommunikation sollen die erfolgreiche Aufmerksamkeitszuwendung und Anerkennungszuschreibung in der globalen zeitgenössischen Kunst anhand konkreter Fallbeispiele näher beschrieben werden.